Sideritis - Griechischer Bergtee - Caj Mali
Sideritis: Der griechische Bergtee und seine mediterrane Herkunft
Sideritis, auch bekannt als griechischer Bergtee oder Eisenkraut, ist eine Gattung von Pflanzen, die in den Gebirgsregionen des Mittelmeerraums beheimatet ist. Die Pflanze wächst bevorzugt in Höhenlagen von 800 Metern aufwärts und kommt in warmen Mittelmeerländern wie Griechenland, Albanien, Mazedonien, Spanien und der Türkei vor. Ihre Popularität verdankt sie sowohl ihrem milden, aromatischen Geschmack als auch ihren gesundheitlichen Vorteilen. Für die Namensgebung spielt es oft keine Rolle, woher der Tee genau kommt, im mitteleuropäischen Raum wird er meistens griechischer Bergtee genannt. In Albanien heißt er auch Tee aus den Bergen, was übersetzt Caj Mali bedeutet.


Zu finden sind die Teepflanzen in den Bergen auf steinigem, magerem und trockenem Terrain - sie vertragen keine dauerfeuchten Gegenden. Die Siderits-Pflanze ist generell sehr robust, liebt die Trockenheit und braucht eine vollsonnige Lage. Ursprünglich ist der Siderits Raeseri in Albanien beheimatet, es gibt aber auch ein paar wenige Teebauern, die den eher in Griechenland verbreiteten Sideritis Scardica anbauen.
Regionale Unterschiede: Caj Mali aus dem Süden und dem Norden Albaniens
In Albanien selbst lässt sich zwischen Caj Mali aus dem Süden und Caj Mali aus dem Norden unterscheiden. Der im Süden entspricht dem Sideritis Raeseri, der im Norden wird aufgrund seiner Blüten und seinem Geschmack auch "roter Oregano" genannt. Während es im Süden Albaniens schon länger einige Anbaukulturen gibt, wird der Caj Mali aus dem Norden zumeist wild gepflückt.
Die Bergtee-Pflanze
Die Sideritis-Pflanze, auch bekannt als Bergtee oder Griechischer Bergtee, gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und umfasst etwa 150 Arten. Sie wächst vor allem in höheren Lagen des Mittelmeerraums, auf steinigen, nährstoffarmen Böden und in trockenem Klima. Sideritis-Pflanzen sind mehrjährige, krautige Pflanzen oder Halbsträucher, die zwischen 10 und 50 cm hoch werden können. Sie zeichnen sich durch behaarte, grau-grüne Blätter aus, die dem Wasserverlust vorbeugen und die Pflanze vor intensiver Sonneneinstrahlung schützen.
Die Blüten der Sideritis sind klein, meist gelb oder weiß und wachsen in dichten Scheinähren an den Stängelenden. Sie blühen im Sommer und locken Bestäuber wie Bienen an, was sie auch ökologisch wertvoll macht. Biochemisch ist die Pflanze reich an Flavonoiden, ätherischen Ölen und Terpenen, die antioxidative, entzündungshemmende und neuroprotektive Eigenschaften besitzen – Inhaltsstoffe, die ihre medizinische Wirkung erklären.

Schäfertee: Der Ursprung des wilden Bergtees
Der Bergtee ist in vielen Gegenden auch als Schäfertee bekannt. Dieser Name stammt aus früheren Zeiten, als die Hirten den Tee in den Bergen sammelten, während sie dort auf ihre Schafe aufpassten und ihn tranken, um sich in den Wintermonaten warm zu halten. Auch in den Bergdörfern wissen die meisten Bewohner immer, wo sie den wilden und ihrer Meinung nach besten Caj Mali finden können.
Bedrohter Schatz: Die Gefahren für den wilden Caj Mali
Während der wilde Bergtee früher wie „Unkraut“ in den Bergen wuchs, hat sich sein Bestand in den letzten Jahren stark reduziert. Dies liegt an verschiedenen Faktoren wie dem Klimawandel, der intensiveren landwirtschaftlichen Nutzung und unsachgemäßem Pflücken. Auf diese Weise wird er immer mehr verdrängt und wärmere Temperaturen begünstigen die Ausbreitung von Schädlingen, die zuvor durch die Kälte gehemmt wurden. Noch schlimmer ist jedoch das zu intensive und fehlerhafte Pflücken. Da der in Albanien sehr beliebte wilde Bergtee auf dem Markt hohe Preise erzielt, sammeln oft zu viele Menschen, darunter auch viele Unerfahrene, den Bergtee.
Dadurch wird der Tee häufig zu früh, mit der Wurzel oder in zu großen Mengen gepflückt. Einige Stängel sollten immer stehen gelassen werden, damit sich aus den Samen neue Pflanzen entwickeln können. Wenn der Tee mit der Wurzel geerntet wird, ist die Pflanze unwiederbringlich verloren und kann in den Folgejahren keinen Tee mehr liefern.
Aus diesem Grund wurde der Caj Mali in das Rote Buch der bedrohten Pflanzen aufgenommen, was das wilde Pflücken untersagt. Dennoch bevorzugen gerade die Albaner ihren wilden Caj Mali gegenüber dem angebauten Tee, sodass in den Bergen weiterhin viel Tee gesammelt wird. Obwohl es inzwischen viele Anbaukulturen gibt und der Tee möglicherweise von dort stammt, wird er auf dem Markt immer noch als „wilder Tee“ verkauft, da ihn sonst fast kein Albaner kaufen würde. Dabei bleibt unberücksichtigt, dass es kaum so viel wilden Tee geben kann, wie in Albanien als solcher verkauft wird!


Unser Caj Mali
Nachhaltigkeit im Fokus: Bewusster Anbau zur Erhaltung der Wildbestände
Unser Bergtee stammt aus angepflanzten Teefeldern aus den Bergen Südalbaniens. Wir haben uns bewusst entschieden, Ihnen nur kultivierten Tee anzubieten, sodass sich der wilde Bergtee in den Bergen regenerieren kann. Zudem wollen wir, dass der wilde Caj Mali für die einheimische Bevölkerung erhalten bleibt. Daher verkaufen wir derzeit keinen Bergtee aus dem Norden Albaniens, da dieser Tee meist wild geerntet wird. Wir sind allerdings in engem Austausch mit zwei Teebauern-Familien und hoffen darauf, Ihnen ab dem nächsten Jahr auch den Bergtee aus dem Norden Albaniens anbieten zu können.
Die Teefelder wurden von unseren Teebauern an verschiedenen Berghängen auf steinigem, magerem und trockenem Boden angelegt. Aufgrund seiner Liebe zur Sonne wird bei unserem Tee auf das Gießen verzichtet. Zudem sollen sich im unbewässerten Bergtee mehr ätherische Öle befinden, sodass auf diese Weise eine höhere Qualität sichergestellt werden kann. Generell sollte der letzte Monat vor der Ernte ziemlich trocken sein, sodass die Teestängel auf ihre endgültige Länge von 20 bis 45 cm wachsen können.


Erntezeit und Qualitätssicherung: Naturbelassen und reich an ätherischen Ölen
Abhängig von Höhe, Wetter und Lage beginnt der Tee im Juni zu blühen und dies ist auch der optimale Erntezeitpunkt, denn die Konzentration der ätherischen Öle im Tee ist am höchsten, wenn die Teestängel während des Blühens geerntet werden. Dies geschieht mit der Handsichel, anschließend werden die Pflanzen für ca. 2 Wochen zum Trocknen in Lagern ausgelegt. Nach der Trocknung kann aus den Teestängeln entweder warmer Tee oder kalter Eistee zubereitet werden.